Es gibt grundsätzlich zwei Hauptarten von Energieausweisen: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Diese beiden Typen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie die Energieeffizienz eines Gebäudes bewerten und Informationen liefern. Hier sind die beiden Arten im Detail:

1. Verbrauchsausweis (auch Verbrauchsorientierter Energieausweis):

Der Verbrauchsausweis basiert auf den tatsächlichen Energieverbrauchsdaten eines Gebäudes über einen bestimmten Zeitraum. Er wird anhand der Energieabrechnungen der Bewohner oder Nutzer des Gebäudes erstellt. Die Berechnung des Verbrauchsausweises berücksichtigt die realen Energieverbrauchsdaten und zeigt, wie effizient das Gebäude in der Vergangenheit genutzt wurde. Diese Art des Ausweises eignet sich besonders für Bestandsgebäude, da sie auf realen Verbrauchsdaten basiert.

2. Bedarfsausweis (auch Bedarfsorientierter Energieausweis):

Der Bedarfsausweis hingegen basiert auf einer detaillierten energetischen Analyse des Gebäudes und berücksichtigt verschiedene Faktoren wie die Gebäudehülle, Dämmung, Heizungsanlage, Lüftungssystem und weitere bauphysikalische Eigenschaften. Es handelt sich um eine theoretische Berechnung des Energiebedarfs des Gebäudes unter standardisierten Bedingungen. Der Bedarfsausweis zeigt, wie effizient das Gebäude sein könnte, wenn alle baulichen und technischen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt würden. Dieser Ausweis ist in der Regel aufwendiger zu erstellen als der Verbrauchsausweis und wird oft für Neubauten oder energetische Sanierungen verwendet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anforderungen und Bezeichnungen für Energieausweise von Land zu Land unterschiedlich sein können. In Deutschland, zum Beispiel, sind die Bezeichnungen "Energieausweis nach Verbrauch" und "Energieausweis nach Bedarf" gebräuchlich, während in anderen Ländern möglicherweise andere Bezeichnungen verwendet werden. Die genauen Anforderungen und Regelungen für Energieausweise variieren also je nach Land und Rechtsvorschriften. Es ist wichtig, sich an die örtlichen Gesetze und Vorschriften zu halten und gegebenenfalls professionelle Unterstützung von einem Energieberater in Anspruch zu nehmen, um den richtigen Ausweis für Ihr Gebäude zu erhalten.